2020: mein gegenüber

Das vierte Projektjahr steht unter dem Motto „mein gegenüber“. Sich mit Freund*innen treffen, neue Leute kennenlernen, sich auf Unbekanntes einlassen – Begegnungen und Gespräche sind Schlüsselmomente in der Jugendzeit und eröffnen Türen zur Welt und zu sich selbst. Sie überbrücken die Distanz zwischen Menschen, die sich völlig fremd sind, lassen uns Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten erkennen und schaffen dadurch Beziehungen. Nicht umsonst heißt es: „Durchs Reden kommen die Leut‘ zamm.“

Das Motto wurde auch deshalb gewählt, da die Jugendlichen in diesem Jahr zwei Haltestellen gestalten konnten, die direkt gegenüber liegen: Es sind dies die Haltestellen Eichat Eismeerstraße in der Salzbergstraße, unweit vom Jugendzentrum Sunnseitn.

Die Texte für die Gestaltung der Bushaltestellen sind im Rahmen eines Textworkshops entstanden, den die Absamer Schriftstellerin und Poetry Slammerin Rebecca Heinrich an einem Septembertag mit Jugendlichen erarbeitet hat. Nach Lockerungs- und Aufwärmübungen für Stimme und Körper im Garten hieß es: Ran an die Stifte! Zunächst konnten sich die Jugendlichen beim freien Schreiben langsam an das Thema „Bushaltestellendialoge“ herantasten. Im Anschluss erarbeiteten sie in Einzelarbeit und zu zweit kurze Dialogstränge, die sie in der Gruppe präsentierten. Entstanden sind mehrere Texte, die sich aus unterschiedlichster Perspektive dem Thema annähern. Sie sind Momentaufnahmen jugendlicher Lebenswelten und spiegeln die Auseinandersetzung mit sich und der Umwelt wider. Und als solche sind sie wie die Jugendlichen selbst: Direkt, lustig, unverblümt, unabgeschlossen, unkonventionell. Zwei in Teamarbeit entstandene Texte wurden für die Gestaltung der Bushaltestellen ausgewählt, vier weitere Einzelarbeiten wurden in der Gemeindezeitung abgedruckt. Ein Dank an dieser Stelle an Rebecca Heinrich für die tolle Leitung des Workshops!